Unter Einhaltung der Hygienevorschriften fand am Montagmorgen, 29. Juni, an der Gemeinschaftsschule Hermann Neuberger die feierliche Zeugnisübergabe im Pavillon der Schule statt.

Ein Schulabschluss im Schuljahr 2020 ist zweifelsohne anders. Er ist anders und doch etwas Besonderes, da sind sich alle Anwesenden einig.

Die Planungen für dieses letzte gemeinsame Schuljahr begannen schon früh und die Freude auf die bevorstehende Abschlussfahrt nach Italien war groß. Auch auf die alljährliche „Mottowoche“ wurde bereits lange hingefiebert. Nicht zuletzt freuten sich entsprechend alle auf ihre große Abschlussfeier. Sich noch einmal gebührend feiern lassen und dieses wichtige Ereignis, den Moment der Freude im Beisein der Liebsten genießen.

Doch dann kam das Coronavirus und all die Planungen waren hinfällig. „Noch nie gab es einen Jahrgang, der unter solchen Umständen einen Abschluss erhalten hat. Dieser Jahrgang ist entsprechend etwas ganz Besonderes und bleibt unvergessen“, so der Schulleiter Thomas Lothschütz. Er wird die Worte an diesem Morgen nicht nur einmal sprechen, denn jede Abschlussklasse erhält separat ihr Zeugnis. Dieses symbolisiert den Erfolg ihrer Leistung und während sich nun ein erstes Kapitel schließt, öffnet sich zeitgleich ein neues Kapitel im Leben der Absolventen.

Nach der Begrüßung durch den Schulleiter wandten sich ebenfalls die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer an ihre Klassen. Während die einen sich für die letzten gemeinsamen Jahre miteinander bedankten, ließen andere ebendiese Zeit, mithilfe eines Videos, nochmal Revue passieren.

Fünf oder Sechs Jahre haben sie alle miteinander verbracht. Sie sind im Laufe dieser Zeit zu einer kleinen Familie zusammen gewachsen. Die schönen gemeinsamen Erinnerungen wurden allen an diesem Morgen noch einmal bewusst. Demgemäß hörte man im Raum lautes oder auch leises Lachen und sah die eine oder andere Träne fließen. Alle Anwesenden bedanken sich für die letzten Jahre, das entgegengebrachte Vertrauen und das wertschätzende Miteinander.

Nach den Ansprachen erhielten zunächst die neunten Klassen ihre Zeugnisse und daraufhin die zehnten Klassen. 35 Schülerinnen und Schüler bekamen so ihr Zeugnis für den Hauptschulabschluss und weitere 10 erhielten die Mittlere Reife.

Während noch vor fünf oder sechs zum ersten Schultag kleine aufgeregte Kinder im Pavillon saßen, die nicht wussten was sie erwarten wird und gespannt waren, wie ihre Klassenlehrer so sein werden. So sitzen heute, mit 1.5 m Abstand, Absolventen vor ihren Klassenlehrern, die mehr als nur das erforderliche Fachwissen erlernt haben. Werte und Normen wir Ehrlichkeit und Menschlichkeit sind ihnen nicht fremd. Aus den Kleinen sind heute Jugendliche geworden, die wissen, wie man für sich und andere einsteht. Die wissen, was richtig und gut ist.

Herr Lothschütz verwies in seiner Ansprache darauf, dass im Leben nichts festgeschrieben sei und die

Jugendlichen ihr Leben ein Stück weit immer selbst in der Hand haben. Weiter sagte er, dass alle aus den letzten Monaten viel lernen konnten. Die Schülerinnen und Schüler haben trotz Schulschließung sich auf ihre Prüfungen vorbereitet, ihren Mut nicht verloren und nun ihren Abschluss in der Hand.

Die Schulgemeinschaft wünscht allen Abgängerinnen und Abgängern, dass sie ebendiesen Mut nicht verlieren und weiter an ihren Zielen arbeiten. Jede/r Einzelne hat für sich eine Entscheidung getroffen, wie er oder sie den nächsten Lebensabschnitt nun gestalten wird. Für die nun kommenden Herausforderungen wünschen wir allen alles Gute und viel Erfolg.